Wer an Hiroshima denkt, denkt unweigerlich an den Atombombenabwurf von 1945. Doch heute ist die moderne Stadt ihre traurige Geschichte in den Schatten.
Lage
Hiroshima befindet sich im Westen der Insel Honshu und ist die Haupstadt der gleichnamigen Präfektur Hiroshima.
Geschichte
Die geschichtliche Entwicklung von Hiroshima wurde überwiegend von dem Atombombenabwurf im Jahr 1945 geprägt. Doch bevor die Stadt diesen schweren Angriff erleiden musste, war Hiroshima gemessen an der Einwohnerzahl sogar Japans siebtgrößte Stadt.
Im Jahr 1593 wurde die Burg Hiroshima-jo von Mori Terumoto im Mündungsgebiet des Ota-Flusses errichtet. Nach einiger Zeit wurde das gesamte Siedlungsgebiet rund um die Burg mit demselben Namen benannt.
Im Jahr 1945 wurde von der US-Luftwaffe 8:15 Uhr (Ortszeit) die erste im Krieg eingesetzte Atombombe über Hiroshima abgeworfen. Ein Ereignis, das die Stadt traurige Weltgeschichte schreiben ließ. Die zerstörerische Kraft der Bombe war groß und legte nahezu alles im Radius von etwa zwei Kilometern in Schutt und Asche.
Nach ihrer kompletten Zerstörung wurde die Stadt ab dem Jahr 1949 aufwendig zur größten Stadt des Distrikts Chugoku wieder aufgebaut; und das, obwohl es Vorhersagen gab, dass die Stadt nie wieder bewohnbar sein würde. Inzwischen leben in Hiroshima mehr als 1 Mio. Menschen.
Auch historische Denkmäler wie die Hiroshima Burg und der Shukkei-en Garten wurden rekonstruiert. Im Zentrum der Stadt wurde zudem der große Friedenspark zur Erinnerung an die Opfer des Atombombenabwurfs errichtet.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten
Hiroshima Burg – „Karpfenburg“
Die Hiroshima Burg, auch Karpfenburg genannt, wurde ursprünglich in den 1590ern vom mächtigen Feudalherren Mori Termuto erbaut, jedoch beim Atombombenabwurf von 1945 komplett zerstört. Erst seit ihrem Wiederaufbau im Jahr 1958 kann sie wieder besichtigt werden und als Museum Geschichten aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg ‚erzählen‘.
Von der obersten Etage des fünfstöckigen Hauptturms genießt man einen tollen Panoramablick auf die Stadt und ihre Umgebung.
Shukkei-en Garten
Der Shukkei-en ist ein japanischer Wandelgarten, dessen Geschichte bis ins Jahr 1620 zurückreicht. Übersetzt bedeutet Shukkei-en so viel wie „komprimierte Landschaft“ und genau das findet man auch vor, wenn man sich für einen Spaziergang durch den Garten im Stadtbezirk Naka-ku von Hiroshima macht.
Täler, Berge und Wälder werden in einem Garten wie dem Shukkei-en in Miniatur dargestellt. Im Zentrum befindet sich der Teich Takuei, in dem Karpfen und Schildkröten leben. Ringsherum führt ein Weg auf dem man an einigen kleineren Teehäusern vorbeikommt, von denen man einen schönen Blick in den Garten hat. Wer dem Weg rund um den Teich folgt, kommt durch alle verschiedenen Miniatur-Landschaften des Gartens.
Friedenspark
Der Friedenspark von Hiroshima ist eines der wichtigsten Wahrzeichen für den Frieden. Selbst wenn man den Park nicht gezielt besucht, kommt man um den 12 Hektar großen Park nicht herum, wenn man durch die Stadt schlendert.
Vor dem Atombombenangriff befand sich genau hier das politische und kommerzielle Zentrum der Stadt. Nach dem Bombenabwurf wurde beschlossen, das damalige Zentrum Hiroshimas nicht zu rekonstruieren, sondern Friedensdenkmälern zu widmen, die uns daran erinnern, dass Frieden nicht selbstverständlich ist.
Heute erinnern die über 70 Monumente, Einrichtungen, Statuen, das Friedensmuseum und Gedenksteine an die Opfer des Atombombenabwurfs. Dazu gehören auch die Atombomben-Kuppel (A-Bomb Dome) und der Kenotaph.
Die Atombomben-Kuppel blieb trotz des Bombenabwurfs weitgehend erhalten. Die Ruine des ehemaligen Gebäudes der Industrie- und Handelskammer gehört seit 1996 zum UNESCO-Welterbe.
Der Kenotaph stellt ein gewölbtes Grab für die Opfer dar, die an den Folgen der Bombe gestorben sind. Die Namen der Opfer befinden sich unterhalb des Bogens.
In Gedenken an die Opfer der Atombombe findet im Friedenspark jährlich am 6. August das Friedensfest statt.
Insel Miyajima (offiziell Itsukushima)
Die sogenannte Schrein-Insel Miyajima liegt in der Bucht von Hiroshima. Bekannt ist die Insel für sein enormes Torii-Tor, das bei Flut scheinbar auf dem Wasser schwebt und bei Ebbe zu Fuß erreichbar ist.
So wie das Torii-Tor, wurden auch die Hauptgebäude des Itsukushima-Schreins (UNESCO) über dem Wasser erbaut. Wer den romantischen Ort besuchen möchte, kann sowohl mit dem Zug als auch mit der Fähre anreisen. Auf der Insel leben auch wilde Hirsche, die sich an die Inselbesucher gewöhnt haben und sich gern füttern lassen.
Wichtiger Hinweis für Reisende: Aktuell das weltberühmte hölzerne Torii für Renovierungsarbeiten verhüllt. Noch ist nicht klar, wann die Arbeiten abgeschlossen sein werden.
Anreise
Die Stadt Hiroshima erreicht mal per Flug ab Tokio innerhalb von 1,5 Stunden. Mit dem Zug sind es ab Tokio ca. 4 Stunden.
Die Insel Miyajima erreicht man von Motoyasu Pier Hiroshima innerhalb von etwa 45 Minuten.
Beste Reisezeit
Die beste Reisezeit für einen Besuch der Stadt Hiroshima sind die Monate April bis Oktober.