Rauchende Vulkanberge, prachtvolle Tempel- und Schreinanlagen, alte Wälder, urwüchsige Hochmoorgebiete, Blumenwiesen, Wasserfälle und Blumentäler.
Schon seit über 80 Jahre wird diese atemberaubend vielfältige, gebirgige und in leuchtenden Farben schillernde Natur im Nikko Nationalpark geschützt. Besucher können hier sogar Natur mit Kultur kombinieren, denn gleichnamige Bergstadt Nikko liegt 30 km südlich des Parks. Die historischen Gebäude und Denkmäler wie Mausoleen, Schreine und Tempel, eingebettet in die gewaltige Landschaft des Nikko Nationalparks, zeugen von ihrer reichhaltigen Vergangenheit, die bis ins Jahr 776 zurückreicht.
Lage des Nikkō-Nationalparks
Der Nikkō-Nationalpark liegt am östlichen Rand Japans nahe der Stadt Nikko, ist von Tokyo per Zug oder Auto einfach zu erreichen und ist daher ein beliebter sowie auch belebter Nationalpark für Ausflügler. Züge halten an der Nikko Station am Parkeingang in Nikko-Stadt mit einer Fahrtzeit von etwa 120 Minuten von der Hauptstadt Tokyo (Tokyo Station und Asakusa Station) aus.
Wer in den nördlichen Teil Nasukashi fahren möchte, erreicht diesen direkt über das Nasokogen Visitor Center per Straße.
Die Nikkō-Nationalpark-Landschaft ist gebirgig und geprägt vom Nasu Vulkangürtel. Dessen Lavaflüsse und Erosionen haben sich im Laufe der Zeit ihre eigene Landschaft zurechtgeschliffen. Und nicht nur das: Die fruchtbare Erde bringt eine extrem hohe Artenvielfalt hervor – tausende unterschiedliche, sehr farbenfrohe Pflanzen geben den unterschiedlichsten Tieren eine Heimat.
Tier- und Pflanzenwelt
Der Nationalpark ist in zwei Bereiche eingeteilt: Die nördliche Area „Nasukashi (eine eigene Parkinsel)/ Shiobara“ und die südliche nahe der Stadt Nikko („Kinugawa / Kuriyama“). In den niedrigeren Ebenen am Fuße der Vulkangebirge wächst dichter Laubwald und Wanderer werden von Japanischen Buchen- und Eichenwäldern begleitet. In höheren Lagen wird aus Laubwald Nadelwald mit Tannen und buchsbaumähnlichen Lebensbäumen.
Weiter oben auf den Bergkämmen der Vulkane, ab etwa 2.000 Höhenmetern, wechselt die Vegetation zu alpin mit den dafür typischen und sehr bizrar geformten Krüppelkiefern, die gern im kalten Klima gedeiht. Zur alpinen Vegetation des Nikko-Nationalparks gehören außerdem die gelben Sumpfdotterpflanzen im Numappara Hochlandmoor, eine überbordend grüne und fruchtbare Hochlandgegend, auf deren Feuchtwiesen außerdem 230 weitere Blumenarten gedeihen.
Grundsätzlich urwüchsig wirkt die artenreiche Pflanzenwelt in der Nasukashi Area durch ihre Mischung aus pazifischem Einfluss als auch aus dem des Japanischen Meeres auf der anderen Inselseite.
Ab etwa 2.400 Höhenmetern wächst im südlichen Teil des Parks nahe der Stadt Nikko (Kinugawa / Kuriyama) an den Bergkämmen eine anspruchslose, strauchige Höhenkrautvegetation. Doch auch in 2.000 Metern Höhe gibt es hier Feuchtgebiete: Das sogenannte Kinu-numa Marsh ist Japans höchstgelegenes Feuchtgebiet, wo man im Juli eine riesige Anzahl an alpinen Blumen blühen sieht.
Typische Wildtiere im nördlichen Teil des Nikkō-Nationalpark sind die Japanische Seraue, eine asiatische Ziegengattung, der Japanische Sikahirsch, der Asiatische Kragenbär sowie einige Amphibienarten. Im südlicheren Teil nahe der Stadt Nikko sind besonders die größeren Säugetiere wie Japanmakak und der Sikahirsch für Besucher und Tierbeobachter interessant.
Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten im Nikkō-Nationalpark
Schreine und Tempel in Nikko
Auch kulturell hat der Nikko Nationalpark einige unverwechselbare Ausflugsziele zu bieten. Der Eingang des Nationalparks in der Stadt Nikko ist gesäumt von Schreinen und Tempeln, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, so etwa der 1617 erbaute, goldüberzogene Nikko Toshogu Schrein, der Futarayama-jinja Schrein und der buddhistische Rinnō-ji Tempel aus dem Jahre 766 mit seiner dreistöckigen Pagode und einem typisch japanischen Garten mit Wasserlandschaft. Besonders vor der beeindruckenden Berg-Wald-Landschaft wirken diese spirituellen Orte wie pittoresque Spielzeughäuser.
Kinu-numa Swamp
Am höchsten Sumpfgebiet Japans, auf genau 2040 alpinen Höhenmetern bildet das Quellgebiet des Flusss Kinugawa ein fantastisches, aus Hunderten bunter Blumenarten bestehendes Feuchtgebiet, das aus mehr als 40 Teichen, klein und groß, besteht. Aber nicht nur zur Hochblütezeit von Juni bis August ist dieser Anblick eine Augenweide, auch im Herbst zieren Hunderte rot-gelb-grün-orange Blättertöne die weiten Ebenen.
Japanmakake
Außer in den höheren Gebirgslagen ist der Japanmakake im ganzen Nikko Nationalpark zu Hause. Nicht immer zur Freude aller Touristen, da „Taschendiebstal“ immer mehr zugenommen hat. Als Reaktion darauf wurde das Füttern der Meerkatzen verboten, was zur Entspannung der Situation beigetragen hat. Die Meerkatze ist nun weniger auf die Touristen fixiert.
Mt. Nasudake
Hier an der Grenze zwischen Tochigi und Fukushima im nördlichen Teil des Parks, liegt die Vulkangebirgsreihe rund um den Mt. Nasudake mit dem imposanten Mt. Chausu, der noch immer Rauch und Gas spuckt. Die einzelnen Vulkane umgibt eine jeweils ganz individuelle Natur: So ist der Mt. Asahi von scharfkantigen Felsen umgeben, während der höchste Gipfel des Nasudake, der Mt. Sambonyari in bunte Laubblätterwälder getaucht ist.
Kinugawa River Valley
Das Kinugawa River Valley ist ein gewaltiges Flusstal: blaues, reißendes Wasser, das sich seinen Weg durch schmale schroffe, tiefbewachsene Felswände mit kiesigen Stränden bahnt. Wer das Flusstal nicht nur besuchen, sondern auch aktiv befahren will, kann von April bis November eine Boots- oder Raftingtour unternehmen.
In den etwa 40 Minuten Bootsfahrt gleitet oder rauscht man an – je nach Jahreszeit – beeindruckenden Landschaften vorbei: Wilden Kirschblüten und Azaleen im Frühjahr, hunderte Rottöne im Herbst und im Sommer wird man vom Erscheinen des Eisvogels begleitet.
Happogahara Plateau
Auf dem Rhododendron-Plateau am östlichen Fuße des Mt. Takahara im Nordosten des Parks hat sich die japanische Azalee auf einem riesigen Feld ausgebreitet. Dort blüht im Frühsommer ein rotrosa Rhododendron-Blütenmeer bis zum Horizont, das man auf alten gepflasterten Wegen durchschreiten kann.
Anreise
Ab Tokio sind es mit der Tokyo Metro Chiyoda ca. 20 Minuten bis nach Kita-senju. Ab Kita-senju geht es weiter mit der Tobu-Railway. Nach etwa 1 Stunde und 40 Minuten erreicht man Tobu-Nikko. Ab Tobu-Nikko sind es mit dem Taxi noch etwa 1 Stunde und 40 Minuten bis zum Nikkō-Nationalpark.
Beste Reisezeit für den Nikkō-Nationalpark
Im Herbst färbt das rot-gelb-grüne Laub die Region um Nikko, Kinugawa, and Kuriyama in ein farbenfrohes Lichtermeer. Speziell im September und Oktober ist es warm bei 19 bis 25° Celsius und es regnet weniger als in den Vormonaten Juli bis August.
Das Gebirgsklima im Nikkō-Nationalpark sorgt dennoch im Sommer von Juni bis August für angenehme Temperaturen zwischen 25 und zwischen Grad. Wärmer wird es im Nikko Nationalpark nicht.
Auch der Mai ist mit 21° C recht warm und eignet sich als Besuchsmonat, da es relativ wenig regnet.
Die Wintermonate von November bis März sind zwar verhältnismäßig regenarm, dafür jedoch recht kalt mit meist unter 10° C – das Besuchswetter ist eher ungemütlich.
Tipp: Im Herbst wechselt das grüne Blätterdach der Wälder auf leuchtend Rot- und Orangetöne.