Seit 2013 ist die japanische Esskultur „Washoku“ als Teil des Immateriellen Kulturerbes auf der UNESCO-Liste zu finden.
In der japanischen Esskultur wird das Sprichwort „Das Auge isst mit!“ wahrhaftig gelebt. Es geht dabei darum, Geschmack, Optik, Konsistenz und Geschirr als Einheit zu sehen. So werden japanische Gerichte mit beispielsweise Karottenscheiben in Form eines Schmetterlings oder Reisbällchen in Form von Blumen kunstvoll angerichtet.
- Was sind die wichtigsten Bestandteile der japanischen Küche?
- Welche Gerichte sind typisch für Japan und sollten unbedingt ausprobiert werden?
- Was trinkt man in Japan zum Essen?
- Wie bestelle ich mein Essen, wenn ich die Speisekarte nicht verstehe?
- Wie blamiere ich mich nicht beim Essen mit Stäbchen?
Die wichtigsten Bestandteile der japanischen Küche
Die wichtigsten Bestandteile der japanischen Küche sind Reis, Eier, Gemüse, Fisch und Soja.
Traditionell wurde in Japan sehr wenig Fleisch gegessen. Das lag zum einen an der geografischen Lage, zum anderen an Verbote, die der Buddhismus mit sich brachte. Im 7. Jahrhundert wurde der Konsum von Fleisch sogar nachweislich verboten (ausgenommen davon war der Verzehr von Vögeln und Wild). Seit dem 19. Jahrhundert ist zwar Hühner-, Schweine- und Rindfleisch vermehrt in der japanischen Küche zu finden, doch der Fischkonsum ist und bleibt die Nummer eins in Japan. Dieser wird in Japan gekocht, gegrillt, eingelegt oder auch roh verzehrt.
Neben dem Fisch ist die Sojabohne in verschiedenen Varianten in so ziemlich jedem japanischen Gericht zu finden. Ob zum Beispiel als Sojasauce (bestehend aus fermentierten Sojabohnen, Salz und Wasser) oder in Form von Miso (eine aus fermentierten Sojabohnen gewonnene Würzpaste).
Ein kulinarischer Tag in der japanischen Esskultur:
- Frühstück (Asa-gohan)
Eine Schale Miso-Suppe, eingelegtes Gemüse und getrockneter Seetang. Dazu gibt es meist noch ein Stück gegrillten Fisch oder ein Frühstücksei (roh). Getrunken wird dazu traditionell grüner Tee. - Mittagessen
Eine Schale Nudelsuppe, Sushi oder Reise mit einer Beilage. Wer außer Haus isst, verpflegt sich unterwegs mit einer O-Bento Box. - Abendessen (Ban-gohan)
Reis, Suppe, Fisch, Fleisch und Gemüse. Dazu gibt es grünen Tee, Sake oder Bier.
Typisch japanische Gerichte
Tempura
Yakitori
Sukiyaki
Shabu-Shabu
Sashimi
Sushi
Okonomiyaki
Tonkatsu
Soba
Udon
Kobe-Rindfleisch
Kabayaki
Fugu
Typisch japanische Getränke
- Tee (wird in vielen Restaurants umsonst gereicht): Matcha, Sencha, Bancha, Hojicha, Gyokuro, Genmaicha
- Sake: Japanischer Reiswein
- Umeshu: Ein Likör, der aus Ume-Aprikosen gewonnen wird
- Shochu: Ein japanischer Branntwein, der auch als japanischer Vodka bezeichnet wird
- Awamori: Ein aus thailändischem Langkornreis gebrannter Schnaps Okinawas
- Bier: Verschiedene japanische Brauereien bieten verschiedenste Biersorten an (Asahi, Kirin, Suntory und Sapporo)
- Calpis: Ein Softdrink, der an einen Milchjoghurt erinnert und mit verschiedenen Fruchtgeschmäckern kombiniert sein kann
- Ramune: Eine Art Limonade in verschiedenen Geschmacksrichtungen (Litschis, Melone, Erdbeer, Zitrus)
Essen bestellen in Japan
Wie bestelle ich mein Essen, wenn ich die Speisekarte nicht verstehe? Vor dieser Frage stehen viele Reisende, wenn sie so manches Restaurant betreten, begleitet von der Angst am Ende das falsche Gericht zu bekommen.
Hilfreich sind die detailgetreuen Wachsmodelle, die oft am Eingang eines Restaurants bereits zeige, was einen erwartet (inkl. Preisangabe). Alternativ wählt man einfach ein sogenanntes „teishoku“, ein festes Menü, das per Nummer bestellt wird und meist von der Suppe bis zum Getränk alles beinhaltet.
Die Kunst des Essens mit Essstäbchen
Beim Essen mit den sogenannten „O-hashi“ ist Fingerfertigkeit gefragt!
Mit ein bisschen Übung macht sich das Essen mit Essstäbchen einfacher als zuvor gedacht. Das untere Stäbchen hält man am dickeren Ende in der Beuge zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger; am dünneren Ende liegt es auf der Kuppe des Ringfingers. Das obere Stäbchen wir mit der Kuppe des Daumen, Zeigefingers und Mittelfingers wie ein Stift gehalten. Damit die beiden Stäbchen zum Greifen auf gleicher Länge sind, kann an sie leicht auf die Tischplatte stoßen.