Kunst und Kultur in Japan

Kunst und Kultur in Japan

Die Künste und Kunstfertigkeiten in Japan sind vielfältig und haben teilweise eine jahrelange Tradition.

Keramik, Metall, Textil und Lacke

Keramik

Bis zu 12000 Jahre alte Keramiken wurden in Japan gefunden. Im Zentrum der Keramik standen vor allen Dingen Teegeschirr und Haushaltswaren. Über Jahre hinweg hat sich eine Vielzahl an regionalen Keramik-Stilen entwickelt.

Metallbearbeitung

In Japan hat sich mit dem Einfluss koreanischer und chinesischer Lehrmeister insbesondere der Bronzeguss etabliert. Neben Tempelglocken, Samurai-Schwerter und Teekannen brachte der Bronzeguss unter anderem den Großen Buddha im Todaiji in Nara hervor.

Heute werden Metalle überwiegend zur Herstellung von Gebrauchsgegenständen, Schmuck und Dekor bearbeitet.

Textilkunst

Bereits in der Yayoi-Zeit (3. Jahrhundert v. Chr. – 3. Jahrhundert n. Chr.) war der Webstuhl in Japan in Gebrauch. Mit Webtechniken aus China und Korea entwickelte sich in der Nara-Zeit (8. Jahrhundert) die Kunstfertigkeit im Umgang mit unterschiedlichen Geweben. Neben der Webtechniken kamen zusätzlich verschiedene Färbetechniken und das Besticken von Stoffen mit Gold- und Silberfäden hinzu, was den Stoffen ein einzigartiges Dekor verleihen sollte.

Auch wenn mit der Öffnung Japans  im 19. Jahrhundert industriellere Web- und Färbetechniken nach Japan kommen, werden kostbare Stoffe für die teuren Kimonos auch heute noch auf traditionelle Art hergestellt.

Lackkunst

Die Lackkunst kam bereits in vorgeschichtlicher Zeit vom asiatischen Festland auf die japanischen Inseln. Mit dem sogenannten Lacksumach wurden Gebrauchsgegenstände überzogen, um sie vor Säure, Hitze und Feuchtigkeit zu schützen. Im 6. Jahrhundert kamen mit dem Buddhismus neuere Lacktechniken aus China nach Japan. Dort wurden sie schließlich noch verbessert, um Dosen, Schachteln, Geschirr, Schmuck, Plastiken, Holz, Keramik, Tücher und vieles mehr mit den feinsten Lackdekors zu zieren. Mit der Öffnung Japans verbreiteten sich die japanischen Lackkünste auch im amerikanischen und europäischen Raum.

Origami – Die Kunst des Papierfaltens

Origami-Kraniche, -Fische, -Schwäne, -Hunde…  Bei der Kunst des Papierfaltens entstehen aus meist quadratischen Blättern kunstvolle, dreidimensionale Tiere oder Gegenstände.

Gartenkunst

Die japanische Gartenkunst ist bereits seit mehr als 1000 Jahren eine bedeutende Kunstform, bei der mit Moos, Steinen, Bäumen und Teichen eine malerische Atmosphäre geschaffen werden soll. Die Stile und Zwecke dieser Gärten sind vielfältig. Dienten die einen den Herren aus der Edo-Zeit als Rückzugsort für entspannende Spaziergänge, werden Steingärten mit dem Verzicht auf Wasser und größere Pflanzen eher für religiöse Zwecke der Zen-Mönche. In der ehemaligen Hauptstadt Kyoto gibt es besonders viele bemerkenswerte japanische Gärten.

Ein besonderer Stil der japanischen Gartenkunst ist der Tsukiyama-Stil, bei dem Steine oder kleine Hügel bestimmte Berge in Japan und ein Teich das Meer darstellen soll. So entsteht inmitten einer großen Stadt wie Kyoto eine sogenannte Miniaturlandschaft.

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Bonsai

Bei der Kunst der Bonsai-Zucht werden Techniken wie das Trimmen von Wurzeln und die Verdrahtung verwendet, um die Bäume in einem Topf klein zu halten. Eingeführt wurde dieses Konzept aus China, inzwischen hat es sich in Japan zu einer traditionellen Kunstform entwickelt, die weltweit als Hobby ausgeübt wird.

Ein Bonsai kann mit guter Pflege einige hundert Jahre alt werden und dient dazu, in der eigenen Wohnung ein ästhetisches Highlight zu setzen. Traditionelle Bonsai-Arten sind Kiefern, Ahorne, Azaleen, asiatische Ulmenarten und Fruchtbäume.

Ikebana („Blumengestecke“)

Wörtlich bedeutet Ikebana „lebende Blume“.

Ikebana beschreibt das kunstvolle Stecken von Blumen. Während in westlichen Ländern hauptsächlich die Blüte im Fokus steht, wird bei der Kunst des Blumensteckens in Japan Vase, Stängel, Blättern, Zweigen und der Blüte gleich viel Bedeutung zugesprochen. Dabei wird viel Wert auf die linearen Aspekte des Anordnung gelegt.

Manga und Anime

Modernes Manga könnte man als Comic japanischen Stils bezeichnen, der Mitte des 20. Jahrhunderts entstanden ist. Seither haben Mangas weltweit an Bedeutung gewonnen. In Japan werden Mangas von Menschen jeden Geschlechts und jeden Alters gelesen.

Die Genres von Mangas sind vielseitig. Für Jungen, Mädchen, Jugendliche und Erwachsene gibt es alles von futuristischer Science-Fiction und Jugendromantik bis hin zu tiefgründigen Themen des Lebens. Auch in vielen größeren Städten sind Mangas allgegenwärtig. In Manga Cafés, Maid Cafés oder auf großen Events wie der Anime Japan in Tokio kann man tief in die Welt der Mangas eintauchen.

Wenn eine Manga-Reihe so berühmt wird, dann wird daraus auch oftmals eine Animation im japanischen Stil (Anime) produziert. Weltberühmte Anime sind zum Beispiel „Sailor Moon“, „Dragonball“, „Pokémon“ oder „One Piece“.

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Architektur

Die Vielfalt an architektonisch unterschiedlichen Gebäuden reicht von einfachen Bauernhäusern bis hin zu prachtvollen Palästen. Nachdem in der modernen Zeit auch die westliche Architektur in Japan eingeführt wurde, sind heutzutage auch beeindruckende Wolkenkratzer Teil des japanischen Architekturstils.

Traditionell wurden die meisten Gebäude in Japan aus Holz gebaut. Das lag zum einen an dem Holzreichtum des Landes und zum anderen daran, dass Holz auch bei Erdbeben relativ beständig ist. Über Jahre hinweg wurden solche Gebäude allerdings durch andere Naturkatastrophen, Brände, feuchtes Klima und Kriege zerstört. Tempel, Schreine, Paläste und Burgen mussten in Folge dessen mehrfach aufwendig restauriert und rekonstruiert werden.

Einige der Bauwerke aus früheren Zeiten sind heute beliebte Touristenattraktionen, die über das ganze Land verteilt sind. Darunter findet sich eine Vielzahl an Gebäudetypen wie:

  • Schreine
  • Tempel
  • Paläste
  • Burgen
  • Residenzen der Samurai
  • Stadthäuser
  • Bauernhäuser
  • Wolkenkratzer

Theater

Im Grunde besteht das japanische Theater aus den vier Theaterformen Kabuki, No, Banraku und Kyogen.

Der Ursprung des traditionellen japanischen Kabuki-Theaters reicht bis in die Edo-Ära zurück. Als eines der vier größten klassischen Theater in Japan, wurde Kabuki von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe erklärt.

Das No-Theater stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist eine Mischung aus Musik, Tanz sowie Theater. Traditionell wird das No-Theater in Kombination mit dem Kyogen-Theater aufgeführt. Die Verbindung eines dramatischen No-Theaters und eines humorvollen Kyogen-Theaters wird als Nogaku bezeichnet und gehört ebenso wir das Kabuki-Theater zum immateriellen UNESCO-Kulturerbe.

Beim Bunraku-Theater handelt es sich um traditionelles japanisches Puppentheater. Bereits zur Edo-Zeit gewann diese Theaterform in Osaka an Bedeutung, bis es sich im späten 17. Jahrhundert zu einem kunstvollen Theater entwickelte. Das Bunraku-Theater zählt auch zum immateriellen UNESCI-Kulturerbe.

Teezeremonie

Die japanische Teezeremonie, auch als „Weg des Tees“ bezeichnet, ist eine alte japanische Tradition, bei der grüner Tee in einer traditionellen Teestube mit Tatamiböden (heute auch in japanischen Gärten, Kulturzentren und Hotels) zubereitet und getrunken wird. Dazu gibt es meist leichte Speisen. Der Ablauf einer solchen Zeremonie unterliegt bestimmten Regeln. Ziel ist es, dass die Gäste die Möglichkeiten haben dem Alltag zu entfliehen.

Nehmen Sie auf Ihrer Rundreise durch Japan an einer traditionell japanischen Teezeremonie teil:

Geishas (auch Geiko)

Maikos – Geishas in Ausbildung
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Die Bezeichnung „Geisha“ wird oft missverstanden. Es handelt sich nicht etwa um eine Edelprostituierte, sondern um eine „Person der Künste“.

Eine Geisha wird ab dem 16. Lebensjahr über Jahre hinweg in der Kunst der Musik, der Kalligrafie, des Tanzes, der Teezeremonie, der Konversation und des Blumensteckens (Ikebana) ausgebildet. Mit diesem Können sollen sie dafür sorgen, dass sich die Gäste eines Banketts oder einer anderen Veranstaltung wohl fühlen. In der Anfangszeit der Ausbildung werden sie als „Maiko“ bezeichnet.

Die Berufsbekleidung einer Geisha besteht aus einem hochwertigen Kimono und Holzsandalen (Getas). Die Haare werden hochgesteckt, die Gesichter bis zum Hals und den Nacken weiß abgedeckt und der Mund rot geschminkt.

Geisha-Partys sind relativ preisintensiv. Wer zu einer solchen Veranstaltung eingeladen wird, kann sich sehr geehrt fühlen.

Auf Ihrer Reise durch die alte Kaiserstadt Kyoto treffen Sie auch immer wieder auf Geishas:

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