In ganz Japan gibt es unzählige Onsen (heiße Quellen), die das Land seinen Vulkanen verdankt.
Um diese Onsen haben sich mit den Jahren Badeorte mit einer langjährigen Tradition und eigenen Badekultur entwickelt. Japaner erzählen sich gern die verschiedensten Geschichten über die Entstehung des ein oder anderen Onsen.
In den meisten Onsen gibt es getrennte Badebereiche für Männer und Frauen. Hier geht es darum sich beim Baden zu entspannen und, wenn vorhanden, sich im heißen Sand einbuddeln zu lassen (Sunaburo) oder in Schlamm zu baden (Doroyu). Selbst Affen haben die heißen Quellen für sich entdeckt. Im Jigokudani Affenpark können Besucher beobachten, wie einheimische Makaken in den heißen Quellen ihre Seele baumeln lassen.
Wofür ist ein Bad in einem Onsen gut?
Wer sich gesund und fit fühlt, der wird ein Onsen-Bad nutzen, um ein bisschen zu relaxen; gerade wenn man einen ereignisreichen Tag hinter sich hat. Wen allerdings eine der folgenden Krankheiten bzw. Symptome plagen, soll dank des hohen Anteil an Mineralien in einem Onsen Hilfe finden:
- Rheumatische Beschwerden
- Muskelschmerzen
- Hautkrankheiten
- Neuralgien
- Diabetes
- Hämorrhiden
Empfohlene Onsen in Japan
Jeder Reisende sollte auf seiner Reise durch Japan wenigstens ein Mal ein Onsen besucht haben.
Auch wenn jede Region in Japan ihre ganz eigenen beliebten Onsen hat, haben wir hier eine Empfehlung mit einer kleinen Auswahl.
Verhaltensregeln in einem Onsen
Wer ein Onsen besucht, der sollte sich an bestimmte Verhaltensregeln halten. So ist es beispielsweise ein absolutes Nogo ungewaschen in das heiße Wasser einzusteigen (gleiche Regel befolgen Japaner auch beim Baden zuhause).
- Straßenschuhe haben in einem Onsen nichts verloren! Sie müssen im Eingangsbereich ausgezogen und gegen Hausschuhe ausgetauscht werden.
- Der Badebereich wird nackt betreten! In einem Vorraum entkleidet man sich und verstaut Klamotten sowie ein Handtuch in dafür vorgesehene Körbe bzw. Fächer.
- Ein kleines Handtuch bedeckt außerhalb des Beckens den Intimbereich! Einzig und allein ein kleines Handtuch kann man in diesen Bereich mitnehmen, um sein Geschlechtsteil zu bedecken. Allerdings wird das kleine Handtuch nie mit ins Wasser genommen.
- Ein Onsen darf nicht ungewaschen betreten werden! Bevor man in das heiße Wasser steigt, setzt man sich auf einen Schemel vor einen Wasserhahn und seift sich gründlich ein. Erst wer sich sorgfältig gewaschen hat, darf in das Becken.
- Ein Onsen ist nicht zum Schwimmen da! Bei einem Bad in einer solchen Quelle geht es darum zu relaxen.
- Vorsichtiges Ein- und Aussteigen wird empfohlen! Da das Wasser eines Onsen teilweise sehr heiß ist, sollte man langsam einsteigen und nach dem Bad eine kurzen Zeit lang ruhen, um den Kreislauf nicht überzustrapazieren. Auch sollte man sich nach einem Bad in einem Onsen nicht abduschen, damit die Mineralien wirken können
Sento – Die Alternative zum Onsen
Ein Sento ist ein öffentliches Badehaus, das zwar immer seltener wird, aber noch immer existiert. Zu Zeiten, in denen nicht jeder in Japaner über ein eigenes Badezimmer verfügte, waren Sentos äußerst beliebt. Heute gibt es in einigen größeren Städten und teilweise auch auf dem Land noch das ein oder andere Sento. Seit den 90ern gibt es auch Super Sentos und das Kenko Land. In letzterem gibt es neben dem Bad zudem Essen, Karaoke und Massagesessel.
In einem Sento gelten dieselben Regeln wie in einem Onsen.
Der Besuch in einem Onsen gehört bei fast jeder Rundreise durch Japan zum Programm: